Im Gespräch mit Grace Kwok


Grace Kwok ist die eine Hälfte von Cowrice, eine Lederwerkstatt und selbsternannte „Kreativeinheit“, die sie zusammen mit ihrem Ehemann Philip Lau im Jahre 2003 gegründet hat.

Nachdem Grace und Philip ihre Werkstatt in Hongkong eröffnet hatten, zogen sie 2022 nach Großbritannien, um ihre beiden Töchter in Bristol großzuziehen. Seitdem hat Cowrice sein Repertoire um Druckgrafik und Kalligraphie erweitert und die Produktpalette von Lederwaren bis hin zu Geschirrtüchern und Kalendern ausgedehnt.

Im Mittelpunkt der Werkstatt von Grace und Philip steht die Bindung zu den praktischen Anforderungen des Familienlebens, ein Prinzip, das sich im utilitaristischen Stil ihrer Designs widerspiegelt. Für Cowrice folgt Form auf Funktion, da ihre Lederaccessoires die Form von Alltagsgegenständen wie Körben und Eimern annehmen.

Doch gerade diese Einfachheit der Form und Graces Hintergrund in der Modebranche (sie schloss ihr Studium an der Hong Kong Polytechnic University im Jahr 2000 mit einem Abschluss in Mode und Textilien ab) verleihen den Lederprodukten von Cowrice ihr schlankes und elegantes Design und beweisen, dass Funktionalität nicht gleich heißt, dass auf Schönheit verzichtet werden muss.

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Was hat Ihren Wechsel von der Mode zur Lederverarbeitung ausgelöst?

Grace Kwok:  Nachdem ich einige Jahre für eine Modedesignfirma in Hongkong gearbeitet hatte, wollte ich versuchen, etwas mit meinen Händen herzustellen, also brachte ich mir die Lederverarbeitung selbst bei.


Können Sie uns durch Ihren Designprozess führen?

GK:  Meine Kreationen sind vom täglichen Leben inspiriert, einfach davon, wie Menschen Dinge tragen und verwenden. Das hilft mir dabei, die Größe und Silhouette meiner Lederdesigns zu bestimmen. Dann konzentriere ich mich auf das Material: Welches Material Sie verwenden, ist sehr wichtig, wenn Sie etwas Langlebiges herstellen möchten. Ich möchte gerne wissen, wo das Leder herkommt, damit ich die Materialqualität garantieren kann. Ich habe hier in Großbritannien eine ganz gute Gerberei gefunden.


Wie sorgen Sie für eine gute Work-Life-Balance?

GK:  Für mich ist das Leben wichtiger als die Arbeit. Deshalb habe ich meine Werkstatt im Hinterhof meines Hauses gebaut. Wenn ich arbeite, kommen die Kinder vorbei, um sich zu unterhalten oder mit mir zu spielen. Das entspannt mich, vor allem, wenn ich an etwas Schwierigem arbeite.

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Haben Sie tägliche Arbeitsrituale?

GK:  Jeden Morgen mache ich mir einen heißen Oolong-Tee und zünde Räucherstäbchen an. Durch den Geruch fühle ich mich wohler und kann mich besser auf die Arbeit konzentrieren.


Wie kleiden Sie sich, um sich wohlzufühlen?

GK:  Wenn ich drinnen bin, trage ich Naturfasern wie Baumwolle, Leinen und Wolle, die sich weich und wie eine zweite Haut anfühlen. Wenn ich draußen bin, trage ich leichte, locker sitzende Kleidung, in der ich mich frei bewegen kann.


Haben Sie einen Lieblingsartikel von MUJI?

GK:  Ich bin ein großer Fan von MUJI. Mein Lieblingsartikel ist der wattierte Steppmantel.

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