Im Gespräch mit Kirico Ueda


Die japanische Künstlerin Kirico Ueda zog 2016 nach London, um an der Central Saint Martins Hochschule Modekommunikation zu studieren. Nach ihrem Abschluss war sie Bewohnerin in der Sarabande Foundation, einer von Lee Alexander McQueen gegründeten Wohltätigkeitsorganisation zur Unterstützung aufstrebender Künstler. Derzeit lebt sie im SET Woolwich, einem ehemaligen Bürogebäude im Südosten Londons, das heute 250 Künstlerateliers beherbergt.

Kiricos Studio befindet sich im siebten Stock des Hochhauses und bietet einen Ausblick auf die Themse. Es ist voller interessanter Dinge: kleine, handgefertigte Keramikskulpturen, ein Puppenhaus, das durch seine ebenso kleinen Fenster nur flüchtige Einblicke in eine Miniaturwelt gewährt, eine hängende, mobile Skulptur bestehend aus Metallgesichtern und große, ausgeschnittene Figuren aus einem chinesischen Volksmärchen.

Der Schlüssel zu Kiricos Kunst liegt in ihrer Bedeutung, nicht in ihrem Medium, da die Künstlerin zwischen Druckgrafik, Installation, Fotografie, Skulptur und Fotografie pendelt. Sie verarbeitet in ihren Projekten stets Themen aus der Mythologie und Folklore, da Kirico die Geschichten, Charaktere und Werkzeuge ihrer Kindheit in einen künstlerischen Kontext bringt.

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Können Sie Ihre kreative Vorgehensweise erklären?

Kirico Ueda:  Ich sammle gerne Geschichten aus verschiedenen Teilen meines Lebens, seien es Geschichten aus meiner Kindheit, eine Geschichte, die ich gehört habe, oder etwas, das mir im wirklichen Leben passiert ist. Dann recherchiere ich etwas über diese Geschichte oder die Themen, die diese Geschichte hervorruft, und baue daraus die visuellen Elemente oder die Idee auf.


Sie produzieren wunderschöne Hängemobile. Woher kommen die Ideen?

KU:  Das Mobile, mit dem ich fotografiert wurde, ist von der Idee inspiriert, kinetische Skulptur mit Schattenpuppen zu kombinieren. Ich habe schon vorher Schattenpuppen gemacht, aber ich wollte versuchen, sie in eine eigenständige, bewegliche Skulptur zu integrieren. Also habe ich am Ende diese Gesichter geschaffen, die miteinander interagieren, aber alle als Teil einer größeren Struktur verbunden sind.


Welchen wichtigen Gegenstand haben Sie immer bei sich?

KU:  Ich habe immer ein Notizbuch bei mir, damit ich im Alltag Ideen aufschreiben oder kleine Skizzen anfertigen kann. Ich klebe auch Stücke von Eintrittskarten und Broschüren von Ausstellungen rein, die ich besucht habe.

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Wie entfliehen Sie dem Alltag?

KU:  Manchmal mache ich einen Spaziergang entlang der Themse, da ich in der Nähe wohne. Das hilft mir, mich frisch zu fühlen und neu zu starten.


Wie kleidet Sie sich, um sich wohlzufühlen?

KU:  Ich trage gerne weite Kleidung, weil sie praktisch ist.


Wie wird sich Ihr Leben verändern, wenn der Winter beginnt?

KU:  Ich freue mich darauf, mehr Bücher zu lesen. Lesen hilft mir auch dabei, meinem Alltag zu entfliehen.

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